Mount Cook Nationalpark und Christchurch

Mount Cook Nationalpark und Christchurch

Tag 29 Lake Pukaki – Aoraki/Mt. Cook (70km)

Nach dem Aufstehen und natürlich dem traditionellen Frühstück am See ging es für uns los zum Aoraki/Mount Cook Nationalpark. Das dazugehörige Dorf “Mount Cook Village” ist wirklich nur ein Dörfchen mit einigen Hotels und Hostels sowie einem Visitor Center, wo man Informationen über die Gegend erhalten kann. Kurz hinter dem Dorf befindet sich der DOC Campingplatz White Horse Hill, auf dem wir diese Nacht bleiben wollten. Für rund 8 Euro pro Person bekam man saubere Toiletten und einen fantastischen Bergblick. Das Wetter war an dem Abend wirklich gut und es waren nur wenige Wolken am Himmel, sodass wir am späten Nachmittag noch zum Hooker Valley Track aufbrachen.

Der Track wurde uns schon von mehreren Leuten zuvor als einer der schönsten Wege Neuseelands angepriesen. Schön war er wirklich, es ging aber ohne nennenswerte Steigung kreuz und quer durchs Hooker Valley.

Da der Track so einfach war, sah man natürlich auch etliche andere Touristen auf dem gut ausgebauten Weg. Man musste einige Hängebrücken überqueren und sah im Hintergrund immer den Mount Cook vor sich. Am Ende erreichte man einen See, wo noch einige Gletscher-Eisteile drin schwammen.

Auf dem gleichen Weg ging es zurück zum Campingplatz, insgesamt waren wir 2,5 Stunden unterwegs. Abends ging es früh schlafen, denn wir hatten am nächsten Tag viel vor.

Tag 30 White Horse Hill Campsite – Mueller Hut – Lake Pukaki (70km)

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker früh. Uns erwartete bereits ein wolkenloser blauer Himmel und der Mount Cook strahlte mit der Sonne um die Wette.

Wir zogen also unsere Wandersachen an und machten uns auf den Weg zum Sealy Tarns Track. Dieser Weg bestand aus insgesamt 2200 Treppenstufen und ging daher stetig steil bergauf. Nach etwa 1,5 Stunden und 600 Höhenmetern erreichte man ein kleines Plateau mit zwei kleinen Bergseen und einer mega Aussicht auf den Mount Cook und das Tal.

Wir konnten sogar in der Ferne den Lake Pukaki sehen, wo wir zuvor übernachtet hatten. Aber die Wanderung war noch nicht zu Ende, am Plateau schloss sich nämlich direkt der Mueller Hut Track an, Der nochmals 500 Höhenmeter über Geröll steil nach oben führte.

Die immer besser werdende Aussicht entschädigte für die Strapazen. Nach weiteren 1,5 Stunden erreichten wir die Mueller Hut, wo wir eine kurze Pause machten und hungrig unsere Sandwiches verdrückten.

Dann ging es auf dem gleichen Weg wieder runter zum Campingplatz. 2200 Treppenstufen runter war nicht unbedingt angenehmer als hoch und es dauerte auch 3 Stunden. Unten packten wir zusammen und machten uns auf den Weg zurück zum Lake Pukaki, wo wir nochmal eine Nacht direkt am See schlafen wollten. Auf dem Weg konnte man beim Visitor Center in Mount Cook Village duschen, für 1,20 Euro gab es 3 Minuten warmes Wasser (Kaltes Wasser war keine Option, da dies scheinbar direkt vom Gletscher kam und kälter als kalt war). Wir hätten es selbst nicht geglaubt, aber drei Minuten haben tatsächlich für uns beide gereicht. Am Lake Pukaki nahmen wir wieder unseren Lieblingsplatz direkt am Wasser ein und machten nicht mehr viel außer Füße hochlegen und den Sonnenuntergang über dem See beobachten.

Tag 31 Lake Pukaki – Tekapo Hot Springs – Ashwick Flat Campsite (96km)

Am Folgetag war vom schönen Wetter nichts mehr zu sehen, anstattdessen wurden wir von Regen und Wolken geweckt. Wir begannen also die letzte Etappe in Richtung Christchurch, hier kamen wir am Lake Tekapo vorbei. Hier befindet sich das bekannte Thermalbad Tekapo Hot Springs – und was ist besser als sich in warmem Wasser zu entspannen nach einer anstrengenden Wanderung? Hierfür hatten wir mal wieder bei Bookme vergünstigte Tickets ergattert und zahlten nur 10 Euro pro Person anstatt 18. Die Tekapo Springs waren dann überschaubar, es gab 3 verschiedene Becken mit 35, 37 und 38 Grad warmem Wasser mit Blick auf See und Berge.

Wir entspannen dort etwa 2 Stunden, bevor es dann weiterging mit dem Van. Über Nacht blieben wir auf einem netten Freedom Campingplatz mitten im Grünen, aber das Wetter war weiterhin bescheiden und es regnete kontinuierlich.

Tag 32 Ashwick Flat Campsite – Freedom Camping vor Christchurch (197km)

Am nächsten Tag ging es weiter bis kurz vor Christchurch, wo wir den letzten Freedom Campingplatz vor der Stadt ansteuerten. Hier war es dann abends die Aufgabe unser gesamtes Hab und Gut, was sich in den 5 Wochen im Campervan verstreut hatte, wieder in die Rucksäcke zu kriegen. Mit den Essensvorräten hatten wir überraschend gut gehaushaltet, es war nur noch etwas Reis, Gemüse und Suppe übrig, von dem wir das meiste abends noch vernichteten. Dann brach die letzte Nacht im Campervan an.

Tag 33 Christchurch

Um 10 Uhr mussten wir den Campervan bei Travellers Autobarn in Christchurch abgeben. Vorher haben wir noch schnell unsere Sachen ins Hostel gebracht, damit wir nicht so viel schleppen müssen. Die Abgabe verlief reibungslos und wir fuhren mit dem Bus wieder ins Zentrum zum Hostel. Auf dem Weg war Mira etwas zu ambitioniert mit ihrem Handy und es fiel auf die Straße. Das war zwar schon tausendmal zuvor ohne gravierende Folgen passiert, aber diesmal war es dann soweit: Das Display war an der Seite gesplittert und wollte nicht mehr angehen. Das Handy war also nicht mehr zu gebrauchen… auf diesen Schock brauchten wir erst mal Burger. Chris hat sich dabei für ein besonders “kleines” Exemplar entschieden und bekam sogar einen kleinen Rabatt wegen seines Barts.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir also damit, ein Übergangshandy aufzutreiben. Problem war hier nicht nur, ein Handy ohne Vertrag und ohne Simlock zu finden, sondern auch dass die unterstützten Frequenzen dann auch in Deutschland funktionieren. Im Warehouse wurden wir fündig und Mira ist jetzt stolze Alcatel Userin. Zumindest übergangsweise…
Abends trafen wir Kat und Jamie wieder.

Die beiden waren nach ihrer Südinsel-Rundreise mittlerweile auch wieder in Christchurch angekommen und hatten wie wir auch viel zu erzählen. Wir trafen uns in einem Irish Pub, wo es leckeres Essen und eine Live-Band gab. Am Folgetag ging mittags unser Flug nach Melbourne.

Nun hieß es Abschied nehmen von Neuseeland und auf nach Australien, tatsächlich schon unserer letzten Station auf der Reise. Unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht!
Wir haben Neuseeland als wunderschönes und vielfältiges Land kennen gelernt. Die Landschaften können unserer Meinung nach nicht ganz mit Patagonien oder einigen Regionen in Ecuador mithalten aber uns ist bewusst, dass die Messlatte hier schon verdammt hoch hängt. Die Kiwis sind ein sehr hilfsbereites Volk (nur Camper mögen sie nicht ganz so sehr, haben wir das Gefühl gehabt) und Neuseeland sollte man auf jeden Fall einmal gesehen haben im Leben. Aufgrund der Spontanität ist es in der Hauptsaison auf jeden Fall zu empfehlen, mit einem Campervan durchs Land zu reisen, auch wenn es unterm Strich dann doch etwas teurer ist als mit Auto&Hostels oder mit dem Bus. Man profitiert jedoch davon, dass man keine Unterkünfte vorbuchen muss und zumindest auf einigen Freedom Campingplätzen außerhalb der Touristenzentren bleiben kann, wenn man einen self contained Campervan hat. Leider ist es im gesamten Land insgesamt unübersichtlich, wo man wild campen darf und wo nicht – hier herrscht noch einiges an Verbesserungsbedarf. Man sollte auf jeden Fall damit rechnen, dass es mit dem Mieten oder Kaufen eines Campervan in rund 50% der Fälle nicht getan ist, da man häufig doch noch Geld auf den Campingplätzen lässt.

Schreibe einen Kommentar

Menü schließen