Von El Calafate aus dem chilenischen Teil Patagoniens ging es also nach Quito. Der Flug ging über Santiago und Lima. In Santiago de Chile hatten wir allerdings noch eine Nacht, da der Anschlussflug nach Lima erst am nächsten Morgen flog. Nach unserer Ankunft im Hostel in Santiago führte uns unser Hostelbesitzer in ein typisches Restaurant, in dem Livemusik gespielt wurde und es sehr leckeres Bourbon-Huhn gab. Hier schöpfte man sich eine Kelle der Soße aus dem großen Topf zum Trinken in eine Tasse. Dazu bestellten wir chilenischen Rotwein. Sehr zu empfehlen und für ein ganzes Huhn mit viel Pommes sogar recht erschwinglich für 30 Euro (und das für bis zu 4 Leuten, inkl. Wein).
Am nächsten Tag ging es dann über Lima endlich nach Quito. Quito ist sehr langgezogen und so kostet ein Uber oder Taxi zwischen 20-25 Euro in die Stadt. Wir haben uns für die erste Nacht per Couchsurfing einquartiert und landeten somit bei Grace, einer Studentin, die bereits per Schüler-Austausch in Deutschland war und recht gut Deutsch konnte. Hier haben wir unseren typischen Kaiserschmarrn gemacht, der ebenfalls sehr gut angekommen ist. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus zum historischen Zentrum Quitos und unserem Hostel. Das Busterminal La Marine befindet sich in Reichweite des historischen Zentrums. Die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten für 25 Cent pro Person. Witzigerweise lief im Linienbus der neuste Jurassic Park, welcher nicht unbedingt gänzlich gewaltfreie Szenen beinhaltete, was die Kinder umso mehr zu interessieren schien. Wenn es nach uns ginge, hätte die Fahrt auch noch etwas länger dauern können, um das Ende des Films noch mitzubekommen.
Nachdem wir unsere Sachen im Hostel untergebracht hatten, fuhren wir mit dem Bus zum Mitad del Mundo, also dem Äquator, welcher touristisch in Szene gesetzt ist. Hier mussten wir allerdings einmal umsteigen und somit zweimal je 25 Cent bezahlen. Die Fahrt dauerte diesmal ohne TV über 1,5h. Da der Fahrer nur kurz hält und man keine richtigen Hinweise bekommt, welche Station die nächste ist, lohnt sich das Stehen am Ende, da man schneller rausspringen kann. Selbst die kleineren Busstationen haben keine Namensschilder. Auffällig ist hier, dass keine Schlangen wie in Argentinien gebildet werden und das Ein- und Aussteigen den Anschein erweckt, als ob jemand gratis Geld verschenkt – der Stärkere kommt in den Bus oder der Schwächere fährt weiter. Auch Familien mit mehreren Kindern wurden hier schon getrennt.
Angekommen hieß es Eintritt zahlen, der mit 4 Euro behaftet ist. Hauptattraktion in diesem separaten Tourismus-Dörfchen, ist natürlich die „Mitte der Welt“, also der eingezeichnete Äquator und ein obendrauf gebautes Museum, in welchem man zuerst einen angenehmen Ausblick genießen und beim Runterlaufen einige Experimente in Bezug auf die Erde, dem Äquator etc. ausprobieren kann. Ja, selbst mit Kleidung wiegt man hier weniger :-). Der Rest des Dorfes beinhaltet viele Souvenirshops, ein paar Cafés und ein altes nachgebautes Amazonen Dorf, in dem man sehen kann, wie die Ureinwohner aus dem Amazonas-Gebiet gelebt haben. Ein alles in allem, vor allem für Fotos, sehenswerter Ort, für den man aber nicht länger als zwei Stunden benötigt, es sei denn man möchte sich alle Museen anschauen, dann sollte man laut Grace etwa vier Stunden einplanen.
Auf dem Rückweg zum historischen Zentrum kostete das Busticket nun 49 Cent pro Person, als Begründung kam: Man fährt zur Stadt hin, deswegen ist es teurer. Wir wissen nicht genau, ob das wirklich der Preis war, da uns das komisch vorkam. Bei ein paar Einheimischen hatten wir das Gefühl, dass sie genauso viel bezahlt haben und bei anderen nicht. Im Hostel angekommen, machten wir uns auf den Weg, das historische Zentrum anzuschauen. Über den zentralen Platz warfen wir einen Blick auf den höhergelegen Dom und auf der anderen Bergseite auf die Madonna-Statue. Zwischendrin befinden sich ein paar nette Gassen und Kirchen und alles wirkte sicher, auch in der Nacht. Viel mehr gab es dann auch laut Grace nicht zu sehen. Für unseren vollen Tag also absolut ausreichend. Auf der Suche nach einem günstigen Restaurant mussten wir uns aber etwas aus dem zentralen Kern wegbewegen. Eine für die Gastronomie bekannte Straße bot zwar einiges an Lokalitäten, war jedoch für 8 Euro aufwärts und für ecuadorianische Verhältnisse nur für Reiche gedacht. Also ging es nach einem Tipp der Hostel-Chefin in eine Nebenstraße unweit des Hostels. Wir fanden dort eine Art ecuadorianischen Döner gefüllt mit Hühnchen und Avocado. Wir sind gut satt geworden, saßen zwischen einigen Einheimischen und kamen zudem noch für 7 € für zwei Personen inkl. Getränk standesgemäß preiswert davon. Auf dem Rückweg kam uns noch ein Bäcker in die Quere, bei dem wir zwei Küchlein kauften, die einem sehr kleinen Muffin glichen. Von diesen hätte einer gereicht, so schwer, reichhaltig und dennoch lecker waren diese Energiebomben. Die Süßigkeiten sollte man hier auf jeden Fall mal probiert haben. Generell isst man in Ecuador eher gegen 18 Uhr zu Abend und nicht wie in anderen südamerikanischen Staaten erst ab 21 Uhr.
Am nächsten Morgen ging es dann mit einem Taxi für 18 € zum Flughafen. Den Bus für 80 Cent haben wir bewusst nicht gewählt, da uns das Gedränge mit dem Gepäck zu viel gewesen wäre.
Wichtiger Hinweis: Am Flughafen unbedingt zum Airport Center gehen und bei den diversen Banken Geld abheben. Auf den Galapagos kann man nur bedingt mit Kreditkarte zahlen und falls doch, dann liegen die Gebühren meistens zwischen 10% und 25%.








