Über das Wochenende haben wir die Iguazu Wasserfälle an der Grenze von Brasilien zu Argentinien besucht. Aber erstmal hieß es: Wie kommen wir dort hin? Laut Bruno werden die Busse regelmäßig überfallen, sodass wir uns für einen Flug entschieden haben. Wir sind mit einem Inlandsflug von Rio nach Foz do Iguacu auf der brasilianischen Seite geflogen, da dies günstiger war, als international zu fliegen. Das mit dem Buchen war jedoch leichter gesagt als getan, da es aus Brasilien scheinbar nicht möglich ist, mit einer deutschen Kreditkarte online einen Flug zu buchen… immer wird nach einer brasilianischen CPF Nummer gefragt, was einer deutschen Sozialversicherungsnummer gleich kommt. Nach frustrierenden 3 Stunden hab ich es aufgegeben, das irgendwie hin zu bekommen. Zum Glück hat uns Bruno dann ausgeholfen und den Flug für uns gebucht. Am Flughafen in Rio hat uns aber erneut unser Flug-Karma eingeholt und der Abflug hat sich um fast 5 Stunden verzögert. Immerhin gab es dann Sandwiches von der Airline umsonst.
In Foz do Iguacu angekommen, mussten wir irgendwie über die argentinische Grenze nach Puerto Iguazu kommen, da wir hier ein Hostel gebucht hatten. Dies war auch spannend, da wir die knapp 15km mit mehreren Bussen fahren mussten. Sobald ein Bus mit einem „Argentina“ Schild in Sicht war, haben wir ihn am Straßenrand heran gewunken. Das Problem war, dass wir sowohl den Ausreisestempel an der brasilianischen Grenze, als auch den Einreisestempel an der argentinischen Grenze gebraucht haben. Den Busfahrern war das aber hinsichtlich der brasilianischen Grenze meistens herzlich egal, sodass wir aktiv klar stellen mussten, dass wir aussteigen wollen, um zu stempeln. Also stiegen wir aus – der Bus fuhr jedoch direkt weiter, sodass wir nach dem Stempeln auf den nächsten Bus warten mussten. So saßen wir da an der Grenze. Fahrpläne oder so etwas gibt es hier nicht. Ein anderer Bus hat uns dann zum Glück mitgenommen. An der argentinischen Grenze bleiben die Busse immer stehen und warten, bis alle gestempelt haben, da war das Ganze deutlich unkomplizierter. So sind wir dann doch endlich irgendwann in unserem Hostel in Argentinien angekommen.
Am nächsten Tag stand dann direkt der erste Besuch der Wasserfälle an. Die Iguazu-Fälle bestehen aus insgesamt 280 einzelnen Wasserfällen und sind wahrscheinlich das größte, gewaltigste und beeindruckendste Naturschauspiel, was wir je gesehen haben. Ich kenne ja die Niagara Fälle und die waren wirklich ein Witz dagegen! Die Wasserfälle kann man von der brasilianischen, als auch von der argentinischen Seite aus besichtigen, beide Seiten haben ihre Vor- und Nachteile. Zuerst haben wir die brasilianische Seite besucht. Incl. erneut der oben genannten Aus- und Einreiseformalitäten haben wir für die 10km fast eine Stunde gebraucht. Im Nationalpark angekommen mussten wir nach dem Ticketkauf erst mit einem Bus näher an die Wasserfälle heran fahren. Dann konnte man etwa 1km einen Weg entlang laufen und hatte immer wieder eine tolle Sicht auf die verschiedenen Wasserfälle.
Am Ende konnte man auf einem Steg bis an den „Garganto del Diablo“ – den Teufelsschlund – heran laufen. Hier laufen verschiedene Wassserfälle in einem riesigen Loch zusammen. Man möchte hier lieber nicht ins Wasser fallen – trotzdem wird man wegen der Gischt von oben bis unten nass. Aber bei unserem Wetterglück mit 30 Grad und Sonnenschein waren wir schnell wieder trocken.
Im Anschluss haben wir gegenüber noch den „Parque das Aves“ besucht, eine Art Vogelpark, wo man Papageien, Schmetterlinge und Co. aus der Nähe sehen konnte. Hier leben nur Tiere, die verletzt gefunden wurden oder anderweitig gerettet worden sind. Manchen wird scheinbar sogar Lesen beigebracht.
Am Folgetag haben wir uns dann zum Kontrast die argentinische Seite angeschaut. Hier war der Nationalpark deutlich größer und man konnte verschiedene Trails laufen. Einen Teil der Strecke konnte man an Board einer kleinen Bimmelbahn zurück legen. So kamen wir direkt an den Teufelsschlund heran und konnten in die Tiefe blicken.
Unfassbar, welche Naturgewalten hier herrschen. Danach sind wir noch den Paseo Superior und den Paseo Inferior gelaufen. Diese jeweils ca 2km langen Wege führen einmal oberhalb und einmal unterhalb der verschiedenen Wasserfälle entlang und man kommt ganz nah heran – und man wird natürlich wieder mal nass.
Durch Sonne und Gischt haben sich dann am Paseo Superior sogar 2 Regenbogen gebildet. Es war wie im Märchen!
Zusammengefasst hat man auf der brasilianischen Seite einen guten Überblick über die Wasserfälle bekommen und konnte das Naturschauspiel meistens aus sicherer Entfernung beobachten. Es war verhältnismäßig mehr los, als auf der argentinischen Seite, was aber sicher auch daran lag, dass der Nationalpark auf der argentinischen Seite größer ist und sich die Massen besser verteilen. Auf der argentinischen Seite kam man viel näher an die Wasserfälle heran und konnte auf verschiedenen Stegen bis an den Abgrund heran laufen. Mama, das wäre genau was für dich gewesen.
Uns persönlich hat die argentinische Seite etwas besser gefallen, weil man einfach näher am Geschehen war. Eigentlich muss man aber wirklich beide Seiten gesehen haben.
Noch ein paar Worte zu Puerto Iguazu: Ein kleines beschauliches Städtchen, wo aber abends gut was los war. Rund um die Avenida Brasil gab es ettliche Bars und Restaurants, die Leute saßen bis spät in die Nacht auf Plastikstühlen auf der Straße und es gab leckeres Fleisch mit Zahnstochern zum Picken. Manchmal sogar begeleitet von wunderbarer Kararoke Musik. Ein paar von euch kennen ja Winni aus der Tenne in München… wir haben hier seinen argentinischen Doppelgänger gefunden.
An zwei Abenden waren wir in einer mexikanischen Taco-Bar. Man glaubt es kaum, aber hier haben wir die besten Caipirinhas bisher getrunken! Am zweiten Abend hat man sich sogar an uns erinnert und es gab eine Portion Nachos umsonst.
Heute ziehen wir weiter nach Buenos Aires!






























