Whitsunday Island

Whitsunday Island

Tag 8 Townsville – Airlie Beach (275km)

An diesem Tag hatten wir ein paar Kilometer vor uns, um rechtzeitig für unsere Segeltour am nächsten Tag einzuchecken. Man sollte bis 16 Uhr im Büro in Airlie Beach sein, um alle Details zu klären. Wir fuhren also ohne große Umwege die Strecke bis Airlie Beach, meldeten uns kurz beim Campingplatz an und fuhren dann zum Büro des Veranstalters. Hier lief alles problemlos und wir bekamen jeder eine eigene Stofftasche, in die wir unser Gepäck für die zwei Tage packen sollten. Zudem wurden wir angehalten, dass wir doch alles an Alkohol selber mitbringen könnten, da es an Bord nichts zu kaufen gäbe (das Thema ist hier in Australien wirklich omnipräsent). Lediglich Glas (wegen der Scherben) und Rotwein (wegen der Flecken) sei verboten.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir an der Airlie Beach Lagoon. Hier war ein chlorhaltiger Swimmingpool frei zugänglich mitten im Ort und entschädigte dafür, dass auch hier Stinger Season war und man daher nicht im Meer schwimmen konnte. Von dort aus wechselten wir gegen Abend in den Pool an unserem Campingplatz, der auch wirklich toll war.

Tag 9 Airlie Beach – Whitsunday Island

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn wir sollten bereits um 8 Uhr am Hafen sein. Laut Rezeption am Campingplatz sollte der Fußweg entlang des Boardwalks nur 15 Minuten dauern.

Wir mussten jedoch feststellen, dass diese Einschätzung etwas zu optimistisch war und die Dame den Weg wohl noch nie selbst gelaufen ist. Geschlagene 35 Minuten im Schnellschritt haben wir gebraucht und das incl. Gepäck und Bier/Ciderdosen bei bereits 30 Grad und Sonne. Das Duschen vorher hätten wir uns sparen können.

Am Hafen fanden wir schnell unsere Gruppe für das Boot “Summertime”, Insgesamt waren es 19 Gäste und 2 Skipper. Nachdem noch ein paar schriftliche Details geklärt wurden, ging es schon auf unser Segelboot, das schon 74 Jahre auf dem Buckel hatte.

Es war jedoch komplett ausgestattet mit Klimaanlage, überdachtem Deck und Jacuzzi! Die Gruppe war gemischt und bestand aus Deutschen, Engländern, Franzosen und einer Israelin. Zudem hatten wir das Glück, dass ein Team der Firma Stray an Board war, die u.a. Fotos für den Lonely Planet machen und aktuell auf einer neuen Fotokampagne unterwegs sind mit Spiegelreflex, Drohne und Co. Wir kamen also in den Genuss, unseren Privatfotografen dabei zu haben incl. kostenloser Fotos. Relativ am Anfang der Tour lernten wir gleich Elke aus Straubing kennen, die alleine im Campervan reiste.

Nach einer kurzen Einweisung ins Boot bzgl. Sicherheit (Politisch Korrekt heißt es neuerdings “Person over Board” und nicht “Man over Board”) sowie den Sanitäranlagen (ins Klo nur “Pee, Poo, Paper”) wurde abgelegt und wir schipperten auf den Ozean hinaus. Vorher warf sich ein Teil der Gruppe noch Vomex ein, incl. Mira. Es herrschte zwar mit Sonne und stiller See perfekte Wetterbedingungen, aber man weis ja nie…

Zuerst ging es etwa drei Stunden in Richtung Whitsunday Island. Zwischendurch gab es eine kleine Mittagspause mit Sandwiches für alle. Gegen Mittag legten wir am Thonga Bay auf Whitsunday Island an. Ein kurzer Weg über die Insel führte zuerst zu einem Lookout über den bekannten Whitehaven Beach.

Anschließend ging es runter an den Strand. Der Sand bestand zu 99% aus Quartz/Siliciumdioxid, weshalb er so weiß und extrem feinkörnig war. Sand aus den Handtüchern bekommt man wohl nie wieder raus. Der Vorteil an dem sehr schönen Sand ist aber, dass er trotz Sonne nie heiß wird. Leider gab es auch hier Stingers, weswegen wir nur mit Wetsuit ins Wasser konnten.

Im flachen Wasser konnten wir uns aber dennoch etwas abkühlen und sogar einige Stachelrochen beobachten. Tief wird es im Wasser nicht wirklich, weshalb man auch den tollen Ausblick von dem Aussichtspunkt mitnehmen sollte. Am besten ist es bei Ebbe, denn dann kommt der Kontrast von Meer und Sandbänken noch besser zur Geltung.

Nach insgesamt 3 Stunden ging es zurück aufs Boot und weiter in eine andere Bucht, wo wir den Anker setzten. Gemütlich genossen wir den Abend an Deck mit einem Döschen Bier/Cider, was wir mit Elke teilten. Die Engländer arbeiteten ebenfalls an ihren 24 Dosen, die sie dabei hatten.

Während die Sonne langsam unterging, gab es ein Barbecue mit mariniertem Hühnchen und jede Menge Salaten sowie einer Art Nudelauflauf. Als es dunkel war, machten wir es uns im Jacuzzi bei Dämmerung und später unter Sternenhimmel bequem… Das Leben ist schön!

Gekrönt wurde das Ganze von einem Schwarm Delfinen, der stundenlang um unser Boot herumtollte und Fische fraß. Wirklich ein Wahnsinnserlebnis!

Kurz vor Mitternacht ging es dann ins Bett – wir hatten ein 1,20m breites “Doppelbett” unter Deck, das nur mit einem Vorhang abgetrennt war, nach oben waren nur etwa 50cm Platz, sodass man sich permanent den Kopf angestoßen hat. Dennoch haben wir verhältnismäßig gut geschlafen.

Am nächsten Morgen wurden alle um 6:30 Uhr geweckt und es gab Frühstück: Toast, Obstsalat, Müsli und verschiedene Marmeladen sowie Vegemite. Letzteres sollte man möglichst nicht mit Nutella verwechseln und sich zentimeterdick aufs Toast schmieren… nach dem Frühstück ging es los zu einer Kayaktour entlang der Küste. Das Boot hatte Doppelkayaks für alle geladen, die nach und nach zu Wasser gelassen wurden.

In unserer routinierten Besetzung (Chris hinten, Mira vorne) paddelten wir los und fanden uns schnell zwischen Schildkröten, unzähligen Stachelrochen und bunten Fischen wieder. Die Krönung des Ganzen war dann ein Hammerhai, der zwischen den Booten hin und her schwamm.

Nach etwa 90 Minuten ging es zurück ins Boot für eine kurze Erfrischung mit Kaffee und Keksen. Dann durfte sich wieder jeder in einen Wetsuit zwängen, um Schnorcheln gehen zu können – auch hier war das Risiko sonst zu hoch wegen den Quallen. Natürlich kann da niemand etwas für, aber es hat das Erlebnis schon ein bisschen getrübt. Bei der Hitze wären wir alle gerne öfter einfach vom Boot ins Wasser gesprungen, um uns zu erfrischen.

Das Schnorcheln selbst war ganz schön, aber es bestätigte das, was man schon von überall über das Great Barrier Reef gehört hatte: Viele Korallen waren abgestorben und die Unterwasserwelt war längst nicht so bunt, wie sie von den Touranbietern angepriesen wurde. Wir sahen dennoch ein paar bunte Korallen und Fische.

Gegen Mittag ging es dann wieder zurück aufs Boot und es gab Burger zum Mittagessen. Im Anschluss begann schon die Rückfahrt nach Airlie Beach, gegen 15 Uhr waren wir zurück am Hafen. Elke hatte dort ihren Van geparkt und nahm uns mit zurück zum Campingplatz, wo wir den Nachmittag noch zusammen am Pool verbrachten.

Abends ging es dann nochmal in die Stadt. Diesmal liefen wir an der Straße entlang, was deutlich kürzer war als der Boardwalk und so erreichten wir nach etwa 25 Minuten die Main Street im Zentrum. Von der Tour aus war im Restaurant “Beaches” ein Tisch reserviert. Man sollte 20% auf alles sowie ein Freigetränk erhalten. Da sich hier jedoch alle Bootstouren trafen, war die Schlange so lang, dass wir uns “Boatys” ausgewichen sind. Hier gab es ebenfalls ein gutes Angebot, 10 Euro für ein Hauptgericht und ein Getränk. Wie immer bestellten wir Burger, die okay waren, aber nicht weltbewegend. Zurück im Beaches warteten wir vergeblich auf unser Freigetränk und die Musik war auch nicht sehr gut, sodass wir zusammen mit Elke in eine kleine Bar mit Live-Musik wechselten. Hier saß bereits eine kleine Gruppe von Locals, die hier ihre Weihnachtsfeier nachholten – im Dezember war wegen Hauptsaison einfach zu viel zu tun gewesen. Und aus Spaß an der Freude hatten sich alle verkleidet. So saßen wir dort zwischen dem Teletubby La-La, Superman, einem Zwerg und ein paar anderen.

Leider spielte der sehr gute Sänger bereits seine letzten Songs, sodass wir kurz danach erneut weiterziehen mussten.

Um diese Zeit kurz vor Mitternacht schien sich die komplette Kleinstadt in das Irish Pub “Paddy’s” zu stürzen. Hier spielte noch eine Live-Band und die Stimmung war super, zudem trafen wir hier ein paar andere von unserer Bootstour wieder. Wir hatten mal wieder einen sehr lustigen Abend. Für 7 Euro ging es gegen 3 Uhr per Taxi zurück zum Campingplatz, natürlich nicht ohne vorher noch bei McDonald’s zu “frühstücken” ;-).
Am Folgetag packten wir gemütlich alles zusammen und fuhren weiter in Richtung Brisbane.

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