Tag 15 Wellington – Picton – Stoke/Nelson (223km)
Für diesen Tag hatten wir bereits im November Tickets für die Bluebridge Autofähre nach Picton auf Neuseelands Südinsel gekauft.
Die Tickets waren so weit im Voraus nicht nur günstiger, es ist sogar empfohlen, sie früh zu kaufen, wenn man in der Hauptsaison ein Auto von Insel zu Insel überführen möchte. Das Ticket fürs Auto war teurer als unsere beiden Tickets zusammen. Alles war aber gut organisiert und wir konnten ohne Probleme auf der Fähre parken und uns einen schönen Platz zum Sitzen suchen. Wir waren aber auch rechtzeitig eine Stunde vorher am Hafen (*zwinker* an die Schweden-Crew). Die Fahrt ins nur 100km entfernte Picton dauerte etwa 3,5 Stunden, ging anfangs etwas auf und ab mit dem Wellengang (sehr zur Freude von Miras Magen) und führte am Ende durch die Fjorde der Marlborough Sounds, was vom Boot aus sehr schön anzusehen war. Auf der Südinsel angekommen fuhren wir einen kleinen Umweg entlang der Küstenstraße der Marlborough Sounds, was bei der Abendsonne wunderschön war.
Südlich von der Stadt Nelson in Stoke hatten wir Glück im Isel Park und konnten den letzten Freedom Campingspot belegen.
Tag 16 Isel Park – Nelson Lakes Nationalpark – Westport (246km)
Der erste volle Tag auf der Südinsel begann mit Sonnenschein und einer Fahrt zum Nelson Lakes Nationalpark über eine sehr kurvige Straße. Im Nationalpark gab es verschiedene Tracks, die man laufen konnte. Wir hatten uns für den Mount Robert Circuit entschieden, der mit 5 Stunden angegeben war. Der Weg ging teils serpentinenartig in der prallen Sonne am Berg entlang und teils durch den Wald. Man hatte allerdings permanent eine wunderschöne Sicht auf den Lake Rotoiti, was ein bisschen für die immense Steigung entschädigte.
Auch dieses Mal stimmte die Zeitangabe so garnicht und wir schafften den Weg in 3 Stunden anstatt 5. Im Anschluss fuhren wir weiter bis zur Stadt Westport an der Westküste. Der Weg dorthin führte durch wunderschöne Gebirglandschaft mit deutlich mehr Schafen als Kühen. Bereits jetzt gefiel uns die Landschaft der Südinsel deutlich besser als auf der Nordinsel.
In Westport gab es einen schönen Freedom Campingplatz direkt am Meer mit Sandstrand, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen.
Allerdings machten wir Bekanntschaft mit etwas unliebsamen Bewohnern der Westküste: Sandfliegen. Viele Sandfliegen. Viele sehr hungrige Sandfliegen… da hilft nur Moskitospray mit möglichst hohem DEET-Anteil oder einfach abends Türen und Fenster geschlossen halten.
Tag 17 Westport – FJ-Glacier – Fox Glacier – Lake Matheson – Pine Grove Motel (331km)
Nach dem Aufstehen fuhren wir weiter entlang der Westküste nach Süden. Es war stark bewölkt und zog sich immer mehr zu, sodass wir die Pancake Rocks (eine Felsformation an der Küste, die aussieht wie gestapelte Pfannkuchen) von einer ganz mystischen Seite kennen lernen durften.
Die Wolken wurden leider mehr und nicht weniger, sodass wir vom Franz-Josef-Gletscher und Fox-Gletscher genau nichts sehen konnten. Wir besuchten dennoch als kurzen Abstecher den Lake Matheson und gaben uns anhand einer Karte Mühe, den Mount Cook sowie die Gletscher hinter der weißen Wand zu erahnen.
Normalerweise spiegelt sich bei schönem Wetter die Berglandschaft im See wieder. Wir mussten uns jedoch mit einem Google Foto und etwas Vorstellungsvermögen begnügen. Der 45 minütige Spaziergang zum See und zurück war trotzdem sehr schön. Die Orte Franz Josef und Fox am Fuße der gleichnamigen Gletscher sind zu 100% auf den Tourismus ausgelegt. Überall finden sich teure Geschäfte und Touranbieter. Sogar 3 Liter stilles Wasser von der eigentlichen Billigmarke im Supermarkt sollten fast 6 Euro kosten. Wir machten uns also schnell davon und fuhren weiter Richtung Süden. Hier fanden wir das Pine Grove Motel, das Stellplätze mit Strom für etwa 20 Euro pro Nacht anbot – die günstigste Alternative weit und breit. Auch hier hatten wir Glück und bekamen den letzten Platz, leider auch inklusive Mücken- und Sandfliegenschwarm, denen 5 Minuten mit offener Tür reichten, um den kompletten Van in Beschlag zu nehmen. Während Chris also tief und fest geschlafen hat, war Mira permanent auf Insektenjagd und hatte eine eher ungemütliche Nacht.
Tag 18 Pine Grove Motel – Haast Pass – Wanaka (228 km)
Im Pine Grove Motel wachten wir bei trübem Wetter und jeder Menge Regen in unserem Campervan auf und freuten uns auf einen gemütlichen Tag, an dem wir eh geplant hatten hauptsächlich jede Menge Kilmoter zu fahren, um nach Wanaka zu kommen. Nach dem gemütlichen Frühstück bei plätscherndem Regen auf das Autodach begaben wir uns auf die nasse Straße über den Haast Pass. Kurz vor dem Haast Pass hielten wir kurz spontan bei dem Roaring Billy Falls Track und bei einer Höhle an, da das Wetter aufklarte und wir uns etwas die Beine vertreten wollten. Nach einer kurzen Wanderung durch ein Waldstück konnte man in einem breiten trockenen Flussbett einen Waserfall beobachten.
Nach dem Haast-Pass kamen wir zu den “Blue Pools”. Die Weg vom Parkplatz dauerte ca. 30 Minuten bis man an eine Brücke kam, von denen man wohl die blauen Pools im Fluss beobachten kann. Nunja, das Wetter war auf einmal wieder fantastisch, aber der Fluss war braun gefärbt. Die Pools sollen wohl eigentlich sehr schön sein und eine reine blaue Farbe aufweisen und befinden sich am Rand des Flusses, wo es keine Strömung gibt. Durch den starken Regen über Nacht wurde so viel Sand von den Bergen in den Fluss weiter flussabwärts gespült, sodass wir lediglich schlammige Pools sehen konnten und jede Menge Sandfliegen, die eine Großangriff auf uns planten. Also hieß es schnell zurück ins Auto und weiter.
In Wanaka kamen wir nach insgesamt 4,5 Stunden an und parkten das Auto im Zentrum, um unsere Wäsche in zwei Maschinen zu waschen und zu trocken. Der Kostenpunkt lag hier bei insgesamt 10€. Zwischendrin gingen wir zu Dominos Pizza, weil wir einfach mal wieder Lust auf frische Pizza hatten. Im Anschluss machten wir uns auf zu einem Freedom Camping Platz in Luggate, was zu Wanaka gehörte. Hier passen ca. 50 Vans auf einem größen Schotterplotz mit vier Plumpsklos hin. Naja, der Platz war nicht sonderlich schön, aber dafür waren die Toiletten überraschend sauber, trotz rappelvollem Campingplatz. So ließen wir den restlichen Tag noch etwas in der Abendsonne ausklingen.















Manfred
9 Feb 2019Auf dem Rückweg könnt ihr ganz im Norden der Südinsel vielleicht mal an der Cloudy Bay Station machen. Da gibt es viele Weingüter, die Verkostungen anbieten. Der “Cloudy Bay Sauvignon Blanc” ist so ziemlich der beste Wein seiner Art. Ihr findet das Weingut in 230 Jacksons Rd, Blenheim 7240, Tel. +64 3 520 9147. Ganz in der Nähe gibt es übrigens auch ein “Giesen Wine Estate”… Naja, die wissen halt nicht, dass man Gießen mit “ß” schreibt…
Gruß MAM