Endlich geht es los – dachten wir. Kaum waren wir zwei S-Bahn-Stationen Richtung Flughafen unterwegs, merke ich, dass ich meinen Führerschein zuhause vergessen habe. Gut, dass wir seit etwa 5 Tagen packen.. Da müssen wir uns nun überlegen, wie ich den wieder bekomme. Hätten wir gewusst, wie der Tag noch weiter geht, wären wir wohl einfach nochmal entspannt zurück gefahren.
Pünktlich am Flughafen wurden wir zum Check-In für unseren TAP-Flug nach Lissabon an den Lufthansa Schalter geschickt. Wir hatten extra nicht online eingecheckt, um bessere Plätze zu ergattern. Hat soweit auch geklappt – nur dass wir dann erfahren mussten, dass laut System unser Gepäck nicht bezahlt sei. Laut Bestätigung von STA Travel war aber alles inklusive. Dem Mann am Schalter war das aber egal, wir mussten also blechen.. stolze 85 Euro pro Rucksack. Dafür erhielten wir dann unsere Bordkarten München -> Lissabon -> Rio. Damit ging es dann entspannt durch die Sicherheitskontrolle.
Da es noch vor 19 Uhr war, rief Chris noch schnell beim Reisebüro an, um die Sache mit dem Gepäck zu klären. Dort war man sehr verwundert, wieso wir denn nach Lissabon wollen – in deren System standen wir auf der Passagierliste mit Lufthansa über Frankfurt nach Rio. Scheinbar hatten wir genau den Moment für den Check-In abgepasst, in dem es eine Umbuchung aufgrund einer Verspätung gab. Wir brauchten also neue Bordkarten. Unser Gepäck war ja allerdings schon in den Weiten des Gepäcksystems verschwunden und getaggt nach Lissabon. Aber gut, wer braucht schon Gepäck.
Nach langem Hin und Her hielten wir also endlich die scheinbar richtigen Bordkarten mit noch besseten Plätzen als vorher in der Hand: München -> Frankfurt -> Rio. Noch schnell ein letztes Weißbier getrunken und ab in den Flieger.
So saßen wir im Flieger und rollten in Richtung Startbahn in Vorfreude auf den Abflug. Dann bremste der Pilot plötzlich scharf ab… ein seltsames Gefühl machte sich breit. Irgendwas war da los. Und genau so war es: Kurz danach kam eine Durchsage, dass es in München SCHON WIEDER jemand unkontrolliert durch die Sicherheitskontrolle geschafft hat und deswegen nun garnichts mehr geht. So standen wir da eine Weile rum, nur um dann wieder zurück zum Gate zu rollen. War wohl wieder nix mit Abflug. Ein guter Moment, um sich ein Bier zu holen, dachte Chris, und sicherte sich geistesgegenwärtig die letzten 4 Flaschen aus dem Kabinenvorrat. Sehr zur Freude der Menschen, die neben uns saßen, da sie auch etwas davon abbekommen haben. So vertrieben wir uns die Zeit mit Warsteiner und Chardonnay.
Irgendwann hat dann die Bundespolizei den Schuldigen geschnappt und wir konnten endlich nach Frankfurt fliegen, kurz bevor dort das Nachtflugverbot eingesetzt hat. Der Anschluss nach Rio war aber natürlich weg. Und so verbrachten wir die erste Nacht unserer Weltreise nicht in Rio, sondern ganz dekadent im Steigenberger Airport Hotel in Frankfurt am Main mit Deluxe Frühstück heute Morgen (Danke Lufthansa).
Heute versuchen wir erneut, nach Rio zu fliegen – dieses Mal über Porto. Wünscht uns Glück