Galapagos Teil 2/3 – Isabela
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Galapagos Teil 2/3 – Isabela

Per Speedboot ging es am frühen Morgen in Richtung Osten auf die Insel Isabela. Die Überfahrt war bei hohen Wellen sehr holprig und für mich nur mit Vomex halbwegs zu überstehen. Da nur noch vorne im Boot Platz war, mussten wir aber schon ordentliche Schläge einstecken und kamen nach 2 Stunden mit Rückenschmerzen endlich an.

Isabela ist flächenmäßig die größte Insel der Galapagos-Inseln, ist aber aufgrund der vielen Vulkane nur spärlich bebaut. Die Hafenstadt Puerto Villamil ist recht beschaulich und man kann eigentlich alles in kurzer Zeit ablaufen. Am Hafen erwarteten uns bereits die ersten Seelöwen schlafend am Steg, natürlich genau so, dass man mit viel Geschick drübersteigen musste, um niemandem auf die Flossen zu treten.

Nach Einchecken im Hostel haben wir erst mal die Gegend erkundet und geschaut, was man auf der Insel so machen kann. Wir waren nicht überrascht, dass hier auch viele hochpreisige Touren angeboten wurden.. wir hielten uns also zunächst mal an die „Do it yourself“ Aktivitäten.

Am ersten Tag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind aus der Stadt herausgefahren zur Muro de las Lagrimas – der Mauer der Tränen. Diese wurde vor vielen Jahren von ehemaligen Gefängnisinsassen erbaut und ist heute noch gut erhalten.

Auf dem etwa 5km langen Weg dorthin, der stetig bergauf ging, konnte man links und rechts immer abbiegen und einige Höhlen, Lagunen und Strände anschauen.

Die Strände boten viel Artenreichtum von Krebsen, Muränen, Leguanen oder sich in den Mangroven kratzenden Pelikanen.

Am Ende hatte man einen tollen Überblick über die Küste und das Umland. Die Vulkane im Inland lagen durchgehend in dunklen Wolken, sodass wir u.a. deswegen beschlossen haben, kein Geld für eine Tour zum Vulkan Sierra Negra auszugeben.

Nachmittags haben wir dann auf dem Rückweg noch einen Abstecher zu einem Schildkrötenreservat gemacht, wo auch wieder junge Schildkröten aufgezogen und später wieder in die Wildnis entlassen werden.

Nachdem wir unsere Räder abgegeben hatten, freuten wir uns auf unser wohlverdientes Abendessen in einem der Lokale an der Strandpromenade. Hier bekommt man ein Menü bestehend aus Suppe, gegrillten Fisch/Huhn mit Reis und Bohnen, einem Dessert und Saft zwischen 6 und 7€. Natürlich kann man auch á la carte ein Gericht für weit über 10€ bestellen. Alles also nicht so günstig hier.

Am nächsten Tag sind wir Richtung Westen zur „Concha la Perla“ gelaufen, einer kleinen Bucht, wo man gut schnorcheln konnte. Der Weg dorthin führte über einen schmalen Steg durch einen Mangrovenwald. Hier musste man häufiger mal über schlafende Seelöwen steigen, die sich mitten auf dem Steg breit gemacht hatten.

Beim Schnorcheln staunten wir dann nicht schlecht, als etwa 10 Meter vom Steg entfernt plötzlich ein riesiger Stachelrochen 1 Meter unter uns auf dem Meeresboden lag. Er war so groß, dass Chris ihn erst mal für einen Stein gehalten hat. Schlafende Riesen sollte man nicht wecken, also haben wir nur schnell ein Foto und Video gemacht und sind weiter… obwohl es schon sehr verlockend war, ihn am Schwanz zu packen 😉

Etwas weiter vom Steg entfernt konnten wir dann noch mit einem Schwarm etwas kleinerer Goldrochen schwimmen.

Zwischendurch schwammen immer mal Seelöwen an uns vorbei. Ein kleines Highlight waren eine Handvoll Pinguine, die durch die Bucht geschwommen sind und sich den einen oder anderen Fisch gepackt haben. Leider waren die Kerlchen etwas zu schnell für Chris, um schärfere Unterwasseraufnahmen zu machen. Insgesamt ein sehr lohnenswerter Schnorchel-Spot und das ausnahmsweise mal ganz kostenlos 🙂

Eine Bucht weiter, in den en Las Tintoreras, konnte man ein zahlende Gruppe beim Schnorcheln sehen (40€), welche laut Berichten aber nicht mehr gesehen haben dürften. Nachmittags haben wir dann noch ein Surfboard ausgeliehen und Chris hat seine Surfkenntnisse aus Costa Rica aufgefrischt. Es war ein guter Strand zum Surfen, da es keine Steine/Klippen gab und der Sand sehr flach abfallend und gerade war.

Neben unserem Hostel befand sich eine kleine Lagune, wo wir Flamingos beobachten konnten, die mit ihren pinken Federn ziemlich aus dem trüben Sumpf hervorstachen.

Für den letzten Tag haben wir dann doch auf Anraten mehrerer Leute die Tour zu den „Las Túneles“ gebucht. Diese war mit 110 Euro pro Person zwar echt teuer, aber hat sich im Nachhinein absolut gelohnt. Zunächst wurden wir mit Neoprenanzügen und Flossen ausgestattet. Dank Humboldt Strom ist das Wasser rund um Isabela sehr kalt und das Schnorcheln und Tauchen mit Neoprenanzug deutlich angenehmer.

Dann ging es mit dem Speedboot etwa 45 Minuten Richtung Osten. Hier befinden sich die Túneles, ein Labyrinth über und unter Wasser aus Lavafelsen, das Nahrung und Lebensraum für viele verschiedene Arten bietet.

Nach dem Mittagessen auf dem Boot, bestehend aus Reis mit Hühnchenstücken serviert in einer Tupperdose konnten wir eine kurze Zeit auf diesen Felsen herumlaufen und einen Blue-Footed-Boobie entdecken, der hier heimisch ist. Dieser Vogel besticht, wie der Name schon verrät, durch seine blauen Füße.

Danach ging es für zwei Schnorchelgänge ins Wasser. Was wir hier sehen konnten, war einfach der Wahnsinn: Wir paddelten zwischen Riesen-Wasserschildkröten, Seepferdchen und unzähligen Fischen. Sogar Weißspitzenhaie kamen uns ganz nahe.

Beim Auftauchen schauten uns des Öfteren müde Seelöwenaugen aus den Lava Tunneln an und wunderten sich über die seltsame Spezies aus dem Wasser. Mama, ich musste an dich und unser Seychellen-Erlebnis von damals denken, als mich eine finster dreinblickende Muräne aus einem Loch heraus anstarrte.

Wir konnten auch einen Oktpus sehen… ganz schön flink unterwegs der Kleine.

Vom Boot aus konnten wir dann abermals auftauchende Pinguine beobachten. Nach Rückkehr ging es zum Abendessen und zeitig schlafen, so ein Tag beim Schnorcheln macht echt müde und außerdem hieß es am nächsten Tag früh aufstehen und die Fähre in Richtung San Cristobal bekommen. Hierzu folgt dann Teil 3.

Internet ist auf Isabela übrigens noch schlechter als auf Santa Cruz, auch wir waren erstaunt, dass es noch schlechter geht. Tatsächlich war das aber mal ganz gut, da man nicht ständig an den internetfähigen Geräten hängt.

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